Category Archives: Antiziganismus von Rechts

PI-News dreimal antiziganistisch

Das deutschsprachige Hassportal „PI-News“ ist vor allem für seinen antimuslimischen Rassismus bekannt. Aber auch sonst finden sich vielerlei Ressentiments, beispielsweise gegen „Südländer“. In einem kurzem Beitrag vom 23. Mai 2011 mit dem Titel „Berlusconi: Milano kein islamisches Zigeunopolis“1 wird lobend der rechte Populismus des italienischen Ministerpräsidenten und Patriarch Berlusconi erwähnt.
Dessen neuegeformte Parteiformation „Il Popolo della Libertà“ (PDL) hatte bei den Kommunalwahlen in Berlusconis Heimatstadt Mailand kräftige Stimmeinbußen hinnehmen müssen. So kommt es am Wochenende zu einer Stichwahl um das Amt des Stadtoberhauptes. Um sich wieder attraktiver zu machen greift Berlusconi in die Kiste der alten Feindbilder. Er warnte, dass die Stadt nicht an die Linke fallen dürfe, keine islamische Stadt und kein „Zigeunopolis mit Zigeunerlagern“ werden dürfe.
Mit Hilfe solcher alten Feindbilder hofft Berlusconi also bürgerliche Angst-Wähler und Wählerinnen für sich mobilisieren zu können.
PI-News gratulliert zu dieser billigen Hetze:

Wohlgesprochen! Da ist in der Politik wenigstens Pfeffer drin. Mal sehen, ob es wirkt am Sonntag! Unsere gleichgeschalteten Medien tun natürlich bereits empört! “Rassismus pur”!

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Berlusconi warnt vor „Stadt voller Zigeuner“

Bei der Wahl um das Bürgermeisteramt in Mailand droht Berlusconis Kandidatin eine Niederlage. Mit rassistischen Äußerungen versucht er die Stimmung zu drehen.

Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi zieht wegen des drohenden Verlusts seiner Hochburg Mailand verstärkt fremden- und religionsfeindliche Register. Die linke Opposition warte nur darauf, Italiens Finanzmetropole zu einer „islamischen“ Stadt zu machen, überlaufen von Roma und anderen Ausländern, ließ Berlusconi wenige Tage vor der Stichwahl um Mailand verlauten.

„Mailand darf aber nicht zu einer Stadt der Zigeuner, voller Roma-Lager, belagert von Ausländern werden.“ Continue reading Berlusconi warnt vor „Stadt voller Zigeuner“

«Wir fackeln Eure Häuser ab»

Im ungarischen Dorf Gyöngyöspata solidarisieren sich die Bewohner zunehmend mit den Garden der Rechten.

Unter dem Titel «Machtergreifung – Neonazis haben de facto die Polizeigewalt in einem ungarischen Dorf übernommen» berichteten wir in der April-Ausgabe unserer Zeitung über die rechtsextreme Bürgerwehr der «Jobbik»-Partei, die zwei Wochen lang das Dorf Gyöngyöspata belagerte, um die «Zigeunerkriminalität» zu bekämpfen.

Doch es ist noch nicht vorbei, wie die «Jungle World» im April berichtete: «Jobbik» hielt Anfang des Monats eine Kundgebung mit rund 2.000 Menschen ab, die gemeinsam durchs Dorf streiften. Solche Aufmärsche gegen die «Zigeunerkriminalität» hat es in den vergangenen Jahren in vielen ungarischen Dörfern gegeben. Die antiziganistische Propaganda, die Angehörige der Roma-Minderheit für Alltagskonflikte, Diebstähle und Gewalt verantwortlich macht, kommt in der ungarischen Provinz gut an.

Das Mikrofon und die Bühne sind inzwischen verschwunden, eine kleine Gruppe von Rechten ist aber geblieben. Gerufen wurden sie vom Ortsvorsitzenden der «Jobbik», Oszkár Juhász, wegen der angeblich ausufernden Kriminalität, die von den rund 500 im Dorf lebenden Roma ausgehe. Die Rechtsextremen mit ihrer Bürgerwehr «patrouillieren» noch immer durch Gyöngyöspata, bauen sich bedrohlich vor den Häusern der Roma auf. Mit Uniformen und Befugnissen hat sich die rechte Bürgerwehr selbst ausgestattet. Einige haben Peitschen und Äxte. Unbeobachtet kommt niemand mehr bis zum Dorfladen oder auch nur zum Nachbarn. Das Auftreten der «Szebb Jövöert», zu deutsch «Schönere Zukunft», wie sich die Gruppe nennt, in diesem kleinen Dorf am Fuß des Matra-Gebirges hat jedoch inzwischen im ganzen Land für Aufsehen gesorgt. Der Name spielt auf das ungarische Pendant zum deutschen Hitlergruß an: «Gott gebe eine schönere Zukunft!» Auf dem Nachrichtenportal «index.hu» ist zu lesen: «Ungarn hört in Gyöngyöspata auf», hier sei das staatliche Gewaltmonopol einer selbsternannten Bürgerwehr übergeben worden. Ungestört von der großen Aufmerksamkeit in den Medien schüchtern die rechten Militanten morgens die Kinder der Roma-Familien auf dem Weg zur Schule ein, nehmen eigenmächtig Personenkontrollen vor oder hindern Roma am Betreten bestimmter Straßen. Die örtliche Polizei stört das nicht. Continue reading «Wir fackeln Eure Häuser ab»

Bulgarian Skinheads Stage Pathetic Anti-Roma Protest

Just 30 persons attented a self-styled protest against „Roma privileges“ in front of the Bulgarian Parliament Sunday afternoon, out of some 14,000 who had stated their attendance on Facebook.
Some of the participants bore the blatant signs of skinhead groups, with all of them in their teens or twenties.
The youths did not specify any demands whatsoever, did not claim allegiance to a party or organization and refused to speak to the media.
Only one girl, aged 18, voiced an opinion by speaking to the BGNES agency, extravagantly putting the blame on the government and not on the Roma community.
„Those in power are to blame for everything. They’re washing their hands with the Roma. If the Roma were educated and had good jobs, we wouldn’t have such problems,“ said the teenager.
Sunday’s protest had no official permission by the Sofia Municipality. It had raised an outcry from Bulgarian rights organizations.

Quelle: Novinite
Stand: 01.05.2011

Bürgermeister-Kandidat fordert KZ für Roma in Ungarn

Mit heftigem Protest reagierten Politiker der sozialistischen Oppositionspartei MSZP auf Äußerungen des Bürgermeisterkandidaten der rechtsextremen Partei Jobbik für Miskolc bei den Kommunalwahlen am 3. Oktober. Márton Szegedi hatte gefordert, „Wiederholungstäter mit Romaherkunft die Staatsbürgerschaft abzuerkennen und sie außerhalb der Städte in Lager zu stecken“. Er erwähnte dazu „bewährte“ Beispiele „aus der Slowakei, Frankreich, Italien und Finnland“, wo solche Disziplinierungen schon angewandt würden. Der MSZP-Parteisprecher forderte sowohl den Politiker wie seine Partei dazu auf, sich deutlich von diesen Äußerungen zu distanzieren, die ein Aufruf zur Schaffung von Konzentrationslagern nach natioanlsozialistischem Vorbild seien. Der Platz für einen Wiederholungsstraftäter ist auch in Ungarn einzig und allein das Gefängnis, so MSZP-Sprecher Nyako, der sich auch ein Machtwort von Premier Orbán erwartet, der klarstellt, dass die rund 500.000 ungarischen Roma vor extremistischen Auwüchsen geschützt werden.

Quelle: Pester Lloyd
Stand: 30.08.2010

Neo-Nazi patrols „banned“ in Hungarian Roma village

GYONGYOSPATA — The Hungarian police have reacted to a neo-Nazi vigilante group’s patrols, which brought fear into a Roma (Gypsy) village.

Previously, the Roma from the village of Gyongyospata decided to evacuate hundreds of women and children, who left their homes on Red Cross buses.
This decision came after the group, calling itself Vedero and described in initial reports as „far-right“, set up a camp near their homes.
The group’s uniformed members then started paroling the village streets.
The local police refused to react, which prompted the evacuation of the villagers.
The Hungarian government, however, reacted by „banning the patrols“, said reports.
Interior Minister Sandor Pinter also gave his assurances that the harassment of the locals would not happen again, while the government announced the members of the extreme group would be fined with EUR 400 each.

On Saturday, strong police forces maintained order in the village, making sure there were no clashes between the „militia“ and the local Roma, a Red Cross representative told reporters.

Quelle: B92
Stand: 23.04.2011

Machtproben: Nachspiele zum Jobbik-Aufmarsch in Ungarn

Der Jobbik-Aufmarsch in dem nordostungarischen Dorf Hejöszalonta vom Wochenende hat weitergehende Nachwirkungen, was ja auch im Sinne des Erfinders gewesen sein dürfte. Angehörige der ortsansässigen Roma weigerten sich zu Beginn der Woche, ihre Kinder in den Kindergarten zu bringen, weil eine der Betreuerinnen der kommunalen Anstalt an der Jobbik-Demonstration teilgenommen hatte. Im Unterschied zu anderen Bürgermeistern, die teilweise die rechtsextremistischen Demonstranten bzw. deren sog. „Bürgerwehren“ direkt in die Orte einluden, sprach der Bürgermeister von Hejöszalonta József Anderkó davon, dass Jobbik die Stimmung im Ort „hysterisch aufgeheizt“ habe. Zwar patroulliert die Polizei seitdem rund um die Uhr, doch die Situation bleibt enorm angespannt, beklagt der Gemeindevorsteher.

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Nächtliche Randale in der Riverissiedlung

Die Polizei musste eingreifen, als am Mittwochabend eine Gruppe von fünf Leuten mit den Sinti-Familien in der Riverissiedlung aneinandergeriet. Die Gruppe habe die Sinti diskriminiert und beleidigt, die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung. Der Verband Deutscher Sinti und Roma hat sich eingeschaltet.

Trier. Die Wohnsiedlung in der Riverisstraße bietet kein schönes Bild. Verlassene und verfallene Wohnblocks prägen die Szene. Die dort lebenden Sinti-Familien alarmierten am Mittwoch gegen 21.25 Uhr die Polizei. Eine Gruppe junger Leute fahre hupend durch die Riverisstraße, werfe mit Flaschen und brülle rechtsradikale Parolen und Beschimpfungen. Continue reading Nächtliche Randale in der Riverissiedlung

Erste Geständnisse beim Prozess um Romamorde in Ungarn

Einer der Angeklagten im Prozess um die Morde an ungarischen Roma in den Jahren 2008 und 2009, Árpád K., hat am Dienstag ein Teilgeständnis abgelegt und die Beteiligung an drei der insgesamt neun Attacken eingestanden, bei denen sechs Menschen starben. Bewusst tödliche Schüsse oder überhaupt Schüsse abgegeben zu haben, verneinte er allerdings und hofft wohl mit seinem Entgegenkommen auf eine mildere Strafe. Die anderen Angeklagten blieben bisher bei dem Standpunkt, dass sie zwar eher zufällig an den Orten anwesend waren, mit den Mordanschlägen aber nichts zu tun hätten.

Árpád K. hatte bei den ersten drei Anhörungen die Aussage verweigert, gab nun aber seine Beteiligung bei den Attacken in Galgagyörk im Juli 2008 und in Piricse im August desselben Jahres sowie bei einem weiteren Anschlag zu. Dabei habe es sich seinen Angaben nach aber nicht um eine gezielte und vorbereitete Organisation gehandelt, sondern eher um spontane Aktionen, mit denen man „auf die Probleme mit den Zigeunern“ aufmerksam machen wollte. Eigentlich wollte man die Bewohner mit Molotow-Cocktails nur erschrecken und vertreiben, die mitgebrachten Waffen jedoch „nur zur Selbstverteidiung“ einsetzen. Gleichzeitig belastete er seinen Bruder und einen weiteren Mitangeklagten der Mittäterschaft.

Quelle: Pester Lloyd
Stand: 08.04.2011

Ungarn: Rechtsradikale patrouillieren in Roma-Viertel

200 Mann der offen rassistischen „Bürgerwehr“-Gruppe „Szebb Jövöert“ sind seit Montagabend in einer nordungarischen Kleinstadt unterwegs. Als Grund nennen sie die gestiegene Kriminalität.

Die rechtsradikale ungarische „Bürgerwehr“-Gruppe „Szebb Jövöert“ marschiert seit Montagabend im Roma-Viertel der nordungarischen Kleinstadt Hajduhadhaza. Die 200 Mann starke uniformierte Gruppe wolle zwei Wochen bleiben, sagte am Dienstag Gergely Rubi, Parlamentsabgeordneter der rechtsradikalen Partei Jobbik, der selbst Mitglied dieser „Bürgerwehr“ ist. Den Aufmarsch begründete Rubi nach Angaben der ungarischen Nachrichtenagentur MTI mit der angeblich gestiegenen Kriminalität.

Die „Bürgerwehr“-Mitglieder seien von der Bevölkerung von Hajduhadhaza gut aufgenommen worden, sagte Rubi weiter. Sie würden während ihres „Einsatzes“ bei zwölf Familien wohnen und von diesen auch verpflegt. An diesem Sonntag ist eine Großdemonstration der Rechtsradikalen geplant, zu der auch der Jobbik-Vorsitzende Gabor Vona erwartet wird. Continue reading Ungarn: Rechtsradikale patrouillieren in Roma-Viertel