BIS report warns of increasing anti-Roma activity

Anti-Romany moods in a part of the Czech society may become a more serious problem for the country’s security than groups of rightist extremists, the BIS counter-intelligence service says in its quarterly report released on its website yesterday.

The report on the development on the extremist scene in the Czech Republic in the past quarter of 2013 pointed to the participation of ordinary citizens in anti-Romany rallies in Ceske Budejovice, south Bohemia, and Duchcov, north Bohemia.

Ethnic tension must be released resolutely and pragmatically, BIS says.

Most participants in the above mentioned anti-Romany demonstrations were ordinary local people who thereby expressed their dissatisfaction with what they call the authorities‘ insufficient solution to problems with the Romany minority.

BIS points out that these citizens are afflicted by petty crimes and breach of the peace near their homes that are not dealt with in a satisfactory way.

„If there is even a minor impulse, their everyday problems and their frustration provoked by them combined with latent anti-Gypsyism are expressed openly and result in more radical manifestations,“ BIS writes.

This is why the anti-Romany stance of a part of the Czech society may become a more serious threat to security than the activities of more extreme but less numerous and relatively well monitored groups of rightist extremists in a long-term perspective, according to BIS.

„We must start solving the tension between ethnic groups resolutely, pragmatically and without emotions. Otherwise, there is a risk of this problem gradually escalating and thus of increasing scepticism in a part of society about the Czech Republic’s democratic principles in a long-term perspective,“ the report’s authors warned.

The ultra-right Workers‘ Party of Social Justice (DSSS), successor to the outlawed Workers‘ Party (DS), attempted to abuse the anti-Romany moods in society in the past quarter, BIS recalls.

The DSSS staged a demonstration in Duchcov on June 22 in which some 1000 people took part a half of whom were the DSSS following.

„Despite a relatively high attendance, the party did not succeed in using the situation to increase its popularity. It was not actively involved in the demonstrations in Ceske Budejovice,“ BIS notes.

It adds that the DSSS also convoked a May Day meeting in Prerov, north Moravia, attended by up to 400 people. However, no incidents breaching the peace occurred.

Leftist extremists also traditionally met in Prague on May Day. Some 300 people participated in their march which was peaceful except for a few minor incidents.

Source: Prague Daily Monitor
Date: 31.07.2013

„Hitler hat vielleicht nicht genügend von ihnen getötet“ – Wirbel um Roma-Beschimpfung in Frankreich

Wegen der angeblichen Beschimpfung von Sinti und Roma mit Neonazi-Vokabular ist ein französischer Abgeordneter und Bürgermeister unter Beschuss geraten.

Gilles Bourdouleix von der Zentrumspartei UDI sagte nach Angaben der Zeitung „Le Courrier de l’Ouest“ vom Freitag bei einem Streit mit Sinti und Roma: „Hitler hat vielleicht nicht genügend von ihnen getötet“. Parteichef Jean-Louis Borloo verurteilte die Äußerung und rief umgehend das höchste Parteigremium an, um über Konsequenzen zu beraten. UDI-Generalsekretär Jean-Christophe Lagarde forderte einen Parteiausschluss.

Zu dem Vorfall kam es laut „Le Courrier de l’Ouest“ am Sonntag, als Bourdouleix in seiner westfranzösischen Gemeinde Cholet ein Lager besuchte, das Sinti und Roma auf einem Grundstück der Stadt errichtet hatten. Der Bürgermeister will das Lager, das aus rund 150 Wohnwagen besteht, räumen lassen. Es kam demnach zum Streit, die Bewohner des Lagers provozierten den Bürgermeister, indem sie ihm den Hitler-Gruß zeigten und ihm Rassismus vorwarfen. Dann sagte Bourdouleix den Hitler-Satz. Die Zeitung stellte eine entsprechende Tonaufnahme am Montag ins Internet.

Der Bürgermeister wies die Vorwürfe gegenüber der Nachrichtenagentur AFP dennoch zurück und warf der Zeitung „Manipulation“ und „Trickserei“ vor. Tatsächlich habe er zunächst gesagt, dass wenn an seiner Stelle Hitler in dem Lager gewesen wäre, dieser die Bewohner getötet hätte – „im Sinne von: Sie haben Glück, dass ich nicht Hitler bin“. Der Journalist von „Le Courrier de l’Ouest“ habe ihn dann gefragt: „Was? Hitler hat nicht genügend von ihnen getötet?“. Er habe diese Äußerung „erstaunt“ wiederholt.

„Das alles ist eine skandalöse Montage“, sagte Bourdouleix zu AFP. Es handle sich um eine „Abrechnung“, weil „Le Courrier de l’Ouest“ Prozesse gegen ihn verloren habe. Gegen die Zeitung kündigte der Politiker eine Verleumdungsklage an.

Schätzungen zufolge wurden in der Zeit des Nationalsozialismus europaweit bis zu 500.000 Sinti und Roma ermordet. In Frankreich fallen die meisten Menschen, die in Deutschland als Sinti und Roma bezeichnet werden, unter den Anfang der 70er Jahre geprägten Verwaltungsbegriff „Gens du voyage“, was „fahrendes Volk“ oder „Landfahrer“ bedeutet. Ihr Zahl in Frankreich wird auf 400.000 geschätzt, 95 Prozent von ihnen haben die französische Staatsbürgerschaft. Gegen sie richtete sich Bourdouleix‘ Äußerung. Der Begriff „Roma“ wird in Frankreich in erster Linie für Roma aus Rumänien und Bulgarien verwendet.

Quelle: RP Online
Stand: 22.07.2013

Duisburg: Interview mit einem Aktivisten der Nachtwache

In Deutschland nehmen die, zumeist noch lokal isolierten, rassistischen Diskurse über Flüchtlinge und antiziganistischen Diskurse über Roma-Zuwanderer zu. Besonders angespannt scheint die Lage in Duisburg. Hier existiert eine mit Vorurteilen durchwobene Diskussion über Roma-Zuwanderer aus Bulgarien. In den lokalen Medien wird ein mehrheitlich von bulgarischen Roma bewohntes Haus immer wieder als „Problemhaus“ tituliert. Auf Facebook tauchten unlängst die ersten Mordfantasien auf und nun wurden auch noch antiziganistische Parolen ans Duisburger Roma-Haus geschmiert. In einem Beitrag auf „indymedia linksunten“ heißt es:

In diesem öffentlichen – und oft unwidersprochenen – Klima des Antiziganismus fühlen sich seit einigen Tagen offenbar heimische und auswärtige Gruppen von Rassisten aufgerufen, die Drohungen gegen die Bewohner der Häuser an In den Peschen in die Tat umzusetzen. In den Nächten auf Freitag und auf Samstag (16. & 17.8.), tauchten sie mehrmals in größeren Gruppen an den Häusern auf, bedrohten Bewohner und versuchten Angriffe. Sie waren mit Knüppeln und Messern bewaffnet, und führten laut Zeugenberichten sogar Brandsätze bei sich.

Mehr unter dazu: http://nrwrex.wordpress.com/2013/08/22/presseschau-bedrohung-von-roma-in-duisburg/
Wer weiß, wie das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen begann, fühlt sich in unguter Weise daran
erinnert.
Antiziganismus ist der Holzweg Continue reading Duisburg: Interview mit einem Aktivisten der Nachtwache