Category Archives: Antiziganismus auf politischer Ebene

Einladung zum Abschied für das Roma Parlament – und die ungarische Demokratie – vor der Einäscherung jener welcher

EINLADUNG
zum Abschied für das Roma Parlament – und die ungarische Demokratie – vor der Einäscherung jener welcher.
„Weil denn die Elenden verstört werden und die Armen seufzen, will ich auf, spricht der HERR; ich will Hilfe schaffen dem, der sich darnach sehnt.“ Psalm 12.6)

DAS ROMA PARLAMENT IST OPFER DES STAATLICHEN TERRORS GEWORDEN! DIE TÜREN UNSERES STAMMSITZES WURDEN AUFGEBROCHEN, UNSERE BESITZTÜMER VERSCHLEPPT, DIE GESCHICHTLICHEN WÄNDE WERDEN ABGERISSEN. ABSCHIEDSZEREMONIE FINDET VOR DER ZENTRALE DER „EINÄSCHERUNG“ AM 2. NOVEMBER 2016 AM MITTWOCH, 16 UHR AM JOSEPH STADT, AUF DEM MATHIAS-PLATZ STATT, VON DA AUS ZIEHEN WIR ZUR TAVASZMEZŐ U. 6. UND DANACH ZUR HOCHSCHULE IN DER DANKÓ U. 11.

Die Veranstaltung ist auch eine Trauerfeier in der ungarischen Demokratie, weil man in einer Demokratie nicht von einen Moment zum Anderen eine freihetlich denkende Tageszeitung vernichtet, genauso wenig wie dies in einer Demokratie mit einer Bastion der Zigeuner Kultur passieren würde, wie jetzt mit dem Roma Parlament geschah. Im Interesse des Geistes und der körperlichen Verwirklichung des Roma Parlamentes halten wir im VIII. Bezirk, Dankó u. 11. in der Wesley János Theoligischen Hochschule im Kleines Restaurant, 17:30-tól-19:00-ig eine Versammlung für Gespräche und gemeinsame Gebete ab.

Zur Abschiedszeremonie und gemeinsamen Gebeten erwarten wir alle jene, welchen die ungarische Demokratie wichtig ist, alle jene welche Teil der einheimischen Zigeuner sind und jene welchen das Roma Parlament wichtig ist. Hervorzuhebend ist, wir erwarten alle welche seit Jahrzehnten im Roma Parlament tätig waren, alle welche vor jahrzehnten „Familienmitglieder“ beim Amaro Drom waren,
– wir erwarten das Erscheinen unserer Stipendiaten und Schüler,
– die Musiker, Orchester und Künstler, welche auf unseren Bühnen auftraten,
– die Journalisten, Dichter, Schriftsteller, Kritiker, Analysten, Wissenschaftler; welche im Amaro Drom zu Wort kamen,
– die Künstler, welche ihre Werke in unseren Mauer ausstellen konnten,
– alle jene erwarten wir, welchen wir in den vergangen Jahren rechtliche und finanzielle Unterstützung gewährten,
-wir ertwarten alle jene welche an gesellschaftlichen Veranstaltungen in unserer Gemeinschaft teilnahmen, an unseren politischbildenden Werkstätten an unserer hervorragenden Roma Akademie,
– wir erwarten unsere früheren und aktuellen Mitglieder, Organisationsleiter, geliebten Kollegen und alle, die von den Roma Parlament inspiriert wurden, deren Organisationen und Gemeinden aus ihm heraus gewachsen sind! Die Zeremonie ist öffentlich, wir laden alle nationale und internationale Medien ein, sowie alle in unserem Land
akkreditierten Mitarbeiter der Botschaften ein.

Abschiedsrede von: Aladar Horvath und Jeno Zsigó, die „zwei Väter“ des Roma Parlament und dessen Präsidenten.
Die Zeremonie wird durchgeführt von: Gábor Iványi, ein Pastor der ungarische Anti-Apartheid-Bürgerrechtsbewegung.

Mit freundlichen Grüßen,
Budapest, 30. Oktober 2016.

Aladar Horvath
Vorsitzender

Unglaublich – Roma Parlament – HU wurde geräumt!

Mitteilung des Vorstandes des Roma Parlament

Am 60. Jahrestag des Aufstandes und des Freiheitskampfes von 1956 haben die städtischen Beamten von Josefstadt in Berufung auf „lebensbedrohliche Zustände“ die Räumlichkeiten des Roma Parlament aufgebrochen, welches wir seit 25 Jahren vertraglich genutzt haben geräumt und wieder verschlossen. Wegen der Nutzung des Gebäudes in der ő Tavaszmező utca 6. befindet sich das Roma Parlament noch in einem gerichtlichem Verfahren.

Am nächsten Tag, am 25.Oktober, entschied man, in Berufung auf einen Regierungsbeschluss, das leere Gebäude von Josefstadt auf die Regierung zu übertragen, zur Schaffung eines Vorzeige-Zigeunerobjektes. Jetzt war das Gebäude nicht mehr „lebensbedrohlich“, uns verwehrte man jedoch den Zutritt.

Unser intellektuelles und kulturelles Kultureigentum, eine öffentliche Kunstsammlung, die Archive, Finanzunterlagen, die wertvollen Werte von mehr als 26 Jahren wurden am Nachmittag an einen uns unbekannten Ort verbracht! Gestern begannen wir im Interesse unserer Wertgegenstände und unserer Archive ein Gespräch mit dem Bürgermeister von Josefstadt Máté Kocsis. Er, wer an der Spitze der fremdenfeindlichen Kampagne voran schritt, dennoch unter der Erfüllungsquote blieb würdigte uns keiner Antwort. Es scheint keine Möglichkeit zugeben in Ungarn den illiberalen, maffiösen und diktatorischen Prozess des Abbaus der Bürgerrechtsbewegung aufzuhalten, welche in 25 historischen Jahren gewachsen sind. Man will ein nach dem Bild des Staates geformtes Kulturzentrum schaffen mit regierungsfreundlichen Vorzeige-Roma, mit viel Geld auf geringem Raum. So verlieren wir letztendlich vollständig die Möglichkeit friedlich für die Bürgerrechte zu kämpfen. Wir können unsere zerschlagenen „Truppen“ auf diese Art nicht
mehr in den Krieg gegen den staatlichen Terror schicken.

Wir sehen es als Fakt, dass das Roma Parlament physisch vernichtet wurde. Über den Hergang dieser gewaltsamen staatlichen Maßnahme informieren wir die Mitglieder des Roma Parlament, unsere Freunde und Sympathisanten, sowie
die breite Öffentlichkeit. Am Mittwoch, dem 2. November findet eine öffentliche Veranstaltung statt. Über die genauen Details informieren wir später, wir hoffen auf rege Teilnahme von Roma und Nicht-Roma-Mitbürgern. Zur Veranstaltung sind eingeladen, die ungarische und internationale Medienvertreter.

Im Auftrag des Vorsitzes:
Budapest, 27. Oktober 2016.
Aladar Horvath

Abschiebungen von Roma stoppen! Nachkommen von Völkermord-Opfern Schutz und Lebensperspektive bieten – Bleiberecht für alle Roma !

Demo So. 10.07.2016, 14:00 Uhr, Hermannplatz

Abschiebungen von Rom*nja stoppen!

Nachkommen von Völkermord-Opfern Schutz und Lebensperspektive bieten – Bleiberecht für alle Rom*nja !

Seit Mai protestieren wir Rom*nja familien in Berlin gegen die uns drohende Abschiebung, für unser Bleiberecht und ein Bleiberecht für alle Rom*nja . Am 22. Mai haben wir das Mahnmal für die im NS ermordeten Rom*ja und Sinti als politische Plattform gewählt, weil wir und unsere Kinder nach 80 Jahren noch immer mit struktureller Diskriminierung, sozialer und politischer Ausgrenzung und Abschiebungen konfrontiert sind. Niemand wird die Bilder vergessen von Rom*nja und ihren Kindern, die von deutscher Polizei in Kampfmontur gewaltsam geräumt wurden.Die Bilder dokumentieren unsere Verzweiflung und unsere Angst davor, dass der deutsche Staat uns wieder wie unsere Vorfahren gen Osten deportiert. Die geschichtlichen Kontinuitäten sind dabei unverkennbar.

In den Ländern Ex-Jugoslawiens haben wir Rom*nja keine Rechte.Nach der Zerschlagung Jugoslawiens mit Unterstützung Deutschlands sind an seine Stelle ethnisch konstruierte Staaten getreten, in denen für uns Rom*ja kein Platz ist.

Dem Großteil der Rom*nja in diesen Ländern bleibt seitdem nicht nur der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt, sondern auch jede Teilhabe am öffentlichen Leben. Die Annahme, dass Rom*nja dort irgendeine Entwicklungshilfe zu Gute käme,schlägt fehl. Durch Korruption kommt bei ihnen nichts an, im Gegenteil: Durch den aktuellen politischen Rechtsruck in diesen Ländern wird die Diskriminierung von Rom*nja verstärkt, ihre Ausgrenzung durch rassistisch-nationalistische Ideologien massenwirksam legitimiert. Soziale Teilhabe ist für Rom*nja kaum möglich in Ländern, in denen mittlerweile ganz selbstverständlich zu Gewalt gegen die Minderheit aufgerufen wird.

Albanien, Bosnien und Herzegowina,Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien sind für uns Rom*nja alles andere als sichere Herkunftsländer!

Wie stellt sich die Situation der Rom*nja hier dar?

Ein Schutz wird uns aufgrund der Regelung der „sicheren Herkunftsländer“ pauschal verwehrt, unsere Fluchtgründe werden ignoriert. Dadurch werden wir in die Illegalität gezwungen. Das bedeutet auch hier gibt es keinen Zugang zu Wohnraum, keinen Zugang zum Arbeitsmarkt und in das Bildungssystem, keinerlei Sozialleistungen und ein Leben in ständiger Angst vor Abschiebung. Hinzu kommen rassistische Anfeindungen, Übergriffe und Diskriminierungen. Rassismus gegen Rom*nja erfährt eine gesellschaftliche Legitimation, nicht zuletzt durch die von der Bundesregierung und Bundesrat im November 2014 und Oktober 2015 beschlossenen gesetzlichen Regelungen der „sicheren Herkunftsländer“.

Daher fordern wir die Bundesregierung dazu auf, die Einstufung von Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien als „sichere Herkunftsländer“ auf Basis von §29a (3) Asylgesetz zurückzunehmen!

Wir fordern ein bedingungsloses Einreise- und uneingeschränktes Bleiberecht für Rom*nja , welches rein aus historischer Verantwortung eigentlich schon längst selbstverständlich sein sollte. §23 Aufenthaltsgesetz räumt dem Bundesinnenministerium des Innern und obersten Landesbehörden das Recht ein, Rom*nja als einer bestimmten Gruppe ein solches Aufenthaltsrecht zu gewähren. Im Rahmen einer Gleichbehandlung mit den Jud*innen aus Osteuropa muss auch Rom*nja ein solches Aufenthaltsrecht gewährt werden.

Abschiebestopp, jetzt und für immer!

Weitere Informationen: supportromaprotest.blogsport.de

Kontakt unter :Email supportromaprotest@riseup.net

Quelle: Alle Bleiben
Stand: 27.06.2016

A Hungarian newspaper compares the Roma with animal

Because of an offense towards the Romas in an Hungarian daily newspaper „Magyar hirlap„ , paid a fine of 850 Euros. The author of the column, otherwise one of the founders of the Governing Party Fides, in the text uses hate speech, announced the Hungarian council. The journalist and friend of the Hungarian prime minister compared the Roma with animals. The fine of 850 Euros is given because the author of the column Zolt Bajer broke the journalist rules. He wrote an article at a celebration in a bar, where he had a conflict, the individual attackers were identified as Roma, and Bajer wrote „The Roma are like animals and they act as if they were animals„. „A large number of Roma are not able to coexist. They are not able to live among people„ wrote Bajer which is close with conservative Government. Bajer was giving similar comments about the Romani community, and that is why the newspaper Magyar hirlap was criticized many times.

Source: Roma Times
Date: 07.06.2016

Landtagsabgeordnete der AfD trafen sich mit dem Parteivorsitzenden der Jobbik

Budapest – Ranghohe Vertreter der Jobbik – „Bewegung für ein besseres Ungarn“ empfingen die sächsischen Landtagsabgeordneten der „Alternative für Deutschland“ Mario Beger und Gunter Wild zu einem inoffiziellen Treffen im ungarischen Parlament. Der Parteivorsitzende der Jobbik Gábor Vona regte während des Meetings an, die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit der Parteien zu prüfen, da sich die Ziele beider Organisationen ähneln. Die Gesprächspartner betonten unter anderem die Wichtigkeit der Erhaltung der Eigenständigkeit der Nationalstaaten in der EU. Neben dem Parteivorsitzenden der Jobbik Gábor Vona nahm der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gyöngyösi Márton an dem informellen Treffen teil. Die Zusammenkunft war der Abschluss einer Reise der deutschen Abgeordneten, während der sie EU-Außengrenzen sowie Landesgrenzen des Schengen-Raumes besichtigten. Sie wollten sich vor Ort sowohl ein Bild von der derzeitigen Situation verschaffen sowie Informationen zu den Flüchtlingsströmen und -zahlen bei den zuständigen Gemeindevertretern erhalten.

Quelle: Unser Mitteleuropa (Eine rechte Internetseite, welche hier nicht verlinkt wird)
Stand: 10.06.2016

Bündnis begeht internationalen Romaday in Berlin – Protest gegen die Ausgrenzung von Sinti und Roma

Mit einer Kundgebung in Berlin hat ein Bündnis von 20 Organisationen am Freitag gegen die Diskriminierung von Sinti und Roma protestiert. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özogus, betonte, diese Minderheit sei „Teil der Geschichte unseres Landes“.

Ein Bündnis von mehr als 20 Organisationen aus Politik, Zivilgesellschaft und Kultur hat die anhaltende Diskriminierung von Sinti und Roma in Deutschland und Europa kritisiert. Bei einer Kundgebung am Freitag in Berlin zum internationalen Romaday, an der auch Bundespräsident Joachim Gauck teilnahm, forderten mehrere Redner eine klare öffentliche Verurteilung von sogenanntem Antiziganismus durch die Politik.

Zugleich wurde in einem Aufruf die Anerkennung von Sinti und Roma als gleichberechtigte Bürger und die Gewährung von Schutz für verfolgte Roma gefordert. Eine entsprechende Petition hatte das Bündnis bereits im Februar gestartet.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özogus (SPD), sagte bei der Kundgebung, Sinti und Roma seien „Teil der Geschichte unseres Landes“. Dabei verwies sie unter anderem auf die mehrere Jahrhunderte alte Geschichte der Minderheit in Mitteleuropa.

Erinnerung an Gründung des Welt-Roma-Kongresses

Dem Bündnis gegen Diskriminierung von Sinti und Roma gehören unter anderem Amnesty International, das Berliner Maxim Gorki Theater, die Diakonie Deutschland, die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und die Arne Friedrich Stiftung an. Das Bündnis will europaweit ein Zeichen gegen Antiziganismus setzen. Mit der Kundgebung am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas nahe dem Brandenburger Tor erinnerten die Initiatoren zugleich an die Gründung des Welt-Roma-Kongress vor 45 Jahren, am 8. April 1971 in London. Es war die erste internationale Vereinigung dieser sogenannten transnationalen Minderheit.

Rund 12 Millionen Angehörige in Europa

Schätzungen zufolge leben in Europa rund zwölf Millionen Angehörige von Sinti und Roma. Antiziganismus wird die Ausgrenzung dieser Minderheit genannt. Das Wort leitet sich ab vom Schimpfwort „Zigeuner“. Das Denkmal in Berlin erinnert an die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma. Ihre Zahl wird auf bis zu 500.000 geschätzt.

Quelle: RBB Online
Stand: 08.04.2016

Demonstration in Prague calls on EU to stop subsidizing pig farm on Romani Holocaust site

Monday, 16 May was the International Day of Romani Resistance, a day to honor the memory of the Romani victims of the Holocaust and the heroic uprising of Romani people in the Auschwitz concentration camp. On that occasion the Konexe organization held a demonstration in front of the EU House, the headquarters of the representation of the European Commission and European Parliament in the Czech Republic. Representatives of Konexe delivered a message entitled „Europe, Stop Subsidizing the Pig Farm at Lety“ to the EU House. News server Romea.cz broadcast audio and video of the demonstration live online. „We have nothing against the European Union per se, we are criticizing the state of affairs in which the European Structural Funds are subsidizing a specific agricultural enterprise located on places where genocide was perpetrated. In our view, this is absolutely incompatible with European values,“ Miroslav Brož of Konexe told news server Romea.cz prior to the demonstration.

Day of Romani Resistance

The Day of Romani Resistance commemorates the events of 16 May 1944, when Romani and Sinti prisoners in the so-called „Gypsy Camp“ at Auschwitz-Birkenau rose up against their captors. On that day the camp leadership had planned to murder them all, but the Roma rose up and refused to obey the orders of the SS. This event is still absolutely unknown in the Czech Republic. News server Romea.cz published last year a study about the Romani uprising in Auschwitz written by historian Michal Schuster of the Museum of Romani Culture.

The events of 16 May 1944

The murder of everybody in the so-called „Gypsy Camp“ was supposed to be performed during the evening of 16 May 1944, when the sound of the gong announced that everyone in the entire camp was banned from leaving and that it would be closed. A truck drove up before the gates of the camp and 50-60 members of the special SS commando unit jumped out and called on the prisoners to quickly leave the housing blocks. All of the prisoners, however, refused to leave. Reportedly there was total calm in the barracks. The prisoners barricaded the doors and prepared to defend themselves however they could with rocks and work tools. Romani survivor Hugo Höllenreiner (born 1933 in Munich), who was deported to Auschwitz with his family in 1943, recalls the moments of resistance as follows: „Outside about seven or eight men came to the gate. Dad yelled at them. The entire building shook as he shouted: ‚We’re not coming out! You come in here! We’re waiting for you! If you want something, you have to come in and get it!‘ “ The SS commando was startled by this refusal to obey. Their commander decided to postpone the action. The camp closure was temporarily called off. While there was never an open clash between the Romani prisoners and the SS members, the incident played a significant role. It was definitely not the custom in the concentration camps for prisoners to resist a planned and prepared action en masse right before it was to be carried out. There is absolutely no doubt that the armed SS commando unit could have suppressed this act of resistance, but they decided not to go into an open confrontation and preferred to achieve their aims another way. This incident unequivocally had the nature of an uprising and deserves a significant place in the tragic history of the Holocaust of the European Roma. There were approximately 6 500 prisoners in the so-called „Gypsy Camp“ of Birkenau at the time. During the night of 2 August and the early morning hours of 3 August 1944, all of the camp prisoners were murdered in the gas chambers. 2 August is therefore commemorated as the European Roma Holocaust Memorial Day.

Source: Romea.cz
Date: 17.05.2016

Roma face uncertain future amid Slovakia’s nationalist surge

Kosice (Slovakia) – His mouth open wide, four-year-old Milos is intent on managing a plate of fish and potatoes using adult-sized cutlery — a meal all too rare for the many Roma children living in squalor in Slovakia.

„Childhood obesity isn’t a problem here,“ kindergarten director Anna Klepacova told AFP, as she watched her pupils eat what is often their only meal of the day. Little Milos is one of over a hundred Roma children attending a pre-school at the impoverished Lunik IX housing estate, an urban wasteland in Slovakia’s second city of Kosice that looks more like a slum in the developing world than a neighbourhood in the eurozone. And there appears little hope for change following the general election in March. Surrounded by heaps of trash, Lunik’s massive, grim communist-era high-rise concrete apartment blocks have had no electricity, heat, gas or running water since utilities were cut more than a decade ago due to unpaid bills. Over-crowding is chronic, with 6,000 residents squeezed into quarters meant to accommodate half that number. Chimneys puffing thick, grey smoke, stick out some of windows; stoves installed in many of the flats are loaded with wood harvested from a nearby forest. Water is gathered in jerry cans from a ground floor outdoor faucet that only runs in the morning. Nearly 20 percent of Slovakia’s estimated 400,000 Roma live in abject poverty, in more than 600 shanty towns and slums mostly in the south and east of this economically successful eurozone country of 5.4 million people. A 2012 UN Development Programme report found that around 75 percent of the country’s Roma are unemployed, a rate seven-times higher than among non-Roma. Slovakia vowed in 2012 to eliminate discrimination in education and housing, but the results of last month’s general election suggest that life for Roma people is unlikely to improve anytime soon. The community lost Peter Pollak, its first and only member of parliament, after he failed to hold on to his seat in the March 5 ballot. Dominated by the racially charged anti-Muslim and anti-refugee policies of leading left and right-wing parties amid Europe’s migrant crisis, the election also ushered a stridently anti-Roma ultra-nationalist party into parliament for the first time. Continue reading Roma face uncertain future amid Slovakia’s nationalist surge

J. Tatarinov: Zigeuner- und Wandergewerbepolitik im späten Kaiserreich

Für die nationalsozialistische Verfolgung von als „Zigeuner“ stigmatisierten Menschen sind in den letzten Jahren mehrfach die auffallend breiten Entscheidungsspielräume lokaler Akteure betont worden.[1] Dass sich dies auch für das Kaiserreich und die Weimarer Republik konstatieren lässt, verdeutlicht Juliane Tatarinovs lokalhistorische Dissertation auf anschauliche Weise. Innovativ ist jedoch etwas anderes an ihrer Arbeit: Sie fragt nach Aushandlungsprozessen und Handlungsstrategien im Umgang mit Wandergewerbetreibenden zwischen 1890 und 1933. Dabei ist insbesondere von Interesse, wie und warum sich der Begriff des „Wandergewerbes“ mit dem des „Zigeuners“ überschnitt und wie sich das in der lokalen Praxis äußerte. Hierbei profitiert Tatarinovs Arbeit von der Anbindung an den Trierer Sonderforschungsbereich „Fremdheit und Armut“, der zwischen 2002 und 2012 die historische Armutsforschung wesentlich vorangetrieben und eine beispielhafte Verknüpfung sozial- und kulturgeschichtlicher Zugriffe auf das Thema erzielt hat. Wie fruchtbar im Kontext der Armutsforschung die Beschäftigung mit dem Wandergewerbe und der Zigeunerpolitik ist, zeigt die 2014 an der Universität Trier verteidigte Dissertation.

Tatarinov konzentriert sich auf das Wandergewerbe in den Regierungsbezirken Trier und Koblenz, ausgehend davon, dass mobile Armut in den Regionen Eifel und Hunsrück eine „alltägliche Erscheinung“ (S. 14) darstellten. Zudem verfolgt sie einen akteurszentrierten Ansatz. Hervorzuheben ist ihr Blick auf den ländlichen Raum sowie ihre mit den Akteuren verbundene Frage „nach dem lebensweltlichen Kontext der ambulanten Familien und ihrer Selbstrepräsentation vor den Behörden“ (S. 12). Mittels der Auswertung von Polizeiakten und -verordnungen, juristischen und sozialpolitischen Texten, Reichstagsprotokollen, Statistiken, Hausiererzeitschriften, Wandergewerbeakten, Beschwerdeschreiben von Betroffenen und vereinzelt auch Presseartikeln veranschaulicht Tatarinov, dass Wandergewerbepolitik und Zigeunerpolitik zunächst parallel als Problemfelder entworfen wurden, sie sich jedoch zunehmend überschnitten. In der Weimarer Republik radikalisierte sich die Verfolgung des ambulanten Gewerbes, was wesentlich mit einer Kategorisierung der Wandergewerbetreibenden als „Zigeuner“ einherging. Continue reading J. Tatarinov: Zigeuner- und Wandergewerbepolitik im späten Kaiserreich

Czech Republic: Racist murderer of Romani man is ultra-right’s candidate in regional elections

Vlastimil Pechanec, who was convicted in 2003 of racially-motivated murder, will run in the Czech Republic’s regional elections this autumn as a candidate for the Worker’s Social Justice Party (Dělnická stranu sociální spravedlnosti – DSSS). Pechanec, who was characterized during his trial by expert witnesses as a recidivist whom it would be hard to reform, was sentenced to 17 years in prison for the racist murder of a Romani man, Otto Absolon, in the town of Svitavy, and was then released on parole after serving 12 years of that sentence. Before being sentenced for murder, Pechanec had been convicted of two other crimes, grievous bodily harm and rioting. In 2001 he attacked Mr Absolon with a knife when a group of Romani people entered a discotheque. Pechanec stabbed Mr Absolon twice in the abdomen and the 30-year-old victim died as a result of his wounds. According to the court, Pechanec addressed Mr Absolon with racist abuse before attacking and murdering him for absolutely no reason other than that he was a Rom. Mr Absolon was survived by two young children and his seriously ill common-law wife, who passed away one year later. Despite the evidence that resulted in his conviction, Pechanec insists he did not murder Mr Absolon. In 2014 Pechanec was released on parole and last year the court acceded to his attorney’s request that the biological material on the knife considered to be the murder weapon be re-tested. In December the court announced that no reason had been found to re-open Pechanec’s trial. Pechanec could continue seeking a retrial if a new expert witness assessment were to be submitted to the court, but he cannot afford one. He wants to raise the money through a „benefit concert“ in mid-March. Czech daily Mladá fronta Dnes (MfD) was the first to publish the information about Pechanec’s DSSS candidacy in its insert for the Pardubice Region. The author of that article, Jaroslav Hubený, felt the need to praise Pechanec’s prerequisites for becoming a politician, which he sees as the fact that Pechanec knows how to cheer on his favorite basketball team from the stands. „His relationship to sports illustrates that basketball fans in Svitavy have been able to repeatedly see him – and mainly hear him – at the league’s basketball games, where he has taken up the role of drummer and ‚cheerleader‘ with a megaphone in his hand. One prerequisite for a politician, i.e., that he not be afraid to stand up against a crowd and against his opponents, Pechanec definitely has,“ Hubený wrote in his article. Continue reading Czech Republic: Racist murderer of Romani man is ultra-right’s candidate in regional elections