Situation um das „Problemhaus“ in Duisburg-Rheinhausen eskaliert

Was viele Duisburger befürchtet haben, ist in der Nacht zu Samstag eingetreten: Die Lage am sogenannten „Problemhaus“ In den Peschen in Bergheim ist eskaliert. Ergebnis: Vier Verletzte und fünf Anzeigen wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und Landfriedensbruch.

Was viele Duisburger befürchtet haben, ist in der Nacht zu Samstag eingetreten: Die Lage am sogenannten „Problemhaus“ In den Peschen in Bergheim ist eskaliert. Ergebnis: Vier Verletzte und fünf Anzeigen wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und Landfriedensbruch.

Unfreiwilliger Auslöser war am Freitag Abend eine Gesprächsrunde des Vereins „Bürger für Bürger“ , bei der Anwohner ihrem Ärger über die Zustände Luft machten (siehe Artikel unten). Bereits hier sollen gegen Ende der Veranstaltung angeblich Linksautonome die Anwesenden als „Nazis“ tituliert und die Veranstaltung verlassen haben.

Anwohner überfallen

Die Situation spitzte sich in Bergheim weiter zu, als gegen 20.45 Uhr auf der Beethovenstraße laut Polizeiangaben zehn bis 15 Vermummte auf Anwohner einschlugen und sie mit Reizgas besprühten, die sich nach Ende der Gesprächsrunde auf den Heimweg gemacht hatten. Eine Person wurde bei dem Überfall leicht verletzt, drei weitere Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden, eine Person verblieb stationär.

Zeugen erkannten anschließend einige der Vermummten in den Reihen der Nachtwache wieder, die seit einer Woche das Problemhaus „bewachen“, um es vor eventuellen Angriffen gegen Rechts zu verteidigen, nachdem einige Menschen beim Sozialnetzwerk Facebook mit Übergriffen auf Haus und Bewohner gedroht hatten.

Eskalation im Roma-Haus

Als Polizeibeamte die Personalien der Tatverdächtigen aufnehmen wollten, „gingen die stiften“, so Polizeisprecher Ramon van der Maat gegenüber der NRZ. Unter anderem verschwanden einige im Problemhaus. Hier eskalierte die Lage ein weiteres Mal . Ob nun wegen eines Missverständnisses oder nicht: Die rund 40 Beamten, die den Geflohenen in das Roma-Haus folgten, wurden von Hausbewohnern mit Eisenstangen angegriffen.

Die Beamten brachen eine Wohnungstür auf und am Ende wurden fünf Menschen, darunter ein Vater und sein 13-jähriger Sohn festgenommen. Die Polizei schrieb drei Anzeigen wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und zwei Anzeigen wegen Landfriedensbruch gegen zwei junge Männer, 17 und 20 Jahre alt.

Viele Spekulationen

Unterdessen schießen seit Samstagmorgen in sozialen Netzwerken die Spekulationen ins Kraut: Es seien gar keine Linksautonomen bei der Gesprächsrunde am Freitag Abend dabei gewesen. Es seien jede Menge rassistischer und faschistischer Äußerungen von den Anwohnern während der Gesprächsrunde gefallen, rund um die Gegend In den Peschen seien Neonazis unterwegs gewesen, hätten Antifaschisten angepöbelt und verfolgt.

Quelle: WAZ
Stand: 26.08.2013