Gedenken an Opfer der Mordserie an Roma in Ungarn

Der Kalender wollte es so, dass das offizielle Gedenken an die Mordserie an Zuwanderern durch Neonazis in Deutschland mit dem 3. Jahrestag eines ebenfalls rassistisch motivierten Doppelmordes an Roma in Ungarn zusammenfällt.

Am 23. Februar 2009 wurden Róbert Csorba und sein fünfjähriger Sohn Robika bei der Flucht aus ihrem brennenden Haus in Tatárszentgyörgy erschossen. Kurz zuvor marschierte die neofaschistische „Magyar Gárda“ aus dem Umfeld der seit 2010 im Parlament vertretenen Partei Jobbik durch diesen und andere Orte, um auf die „Zigeunerkriminalität“ aufmerksam zu machen und die Belange der „Magyaren“ zu schützen. Die Mordserie an ungarischen Roma in den Jahren 2008/09 forderte sechst Tote und rund ein Dutzend Verletzte, vier Tatverdächtigen, die im August 2009 verhaftet werden konnten, wird seit März letzten Jahres der Prozess gemacht.

In einigen Orten haben mittlerweile Jobbik-Bürgermeister das Sagen und nutzen vom Staat gesetzlich ermöglichte kommunale Beschäftigungsprogramme zum amtlichen Ausleben ihres offenen Rassismus`.
Das Staatssekretariat für soziale Integration, geleitet von Zoltán Balog, legte am Vorabend des Jahrestages einen Kranz am Tatort nieder und ließ erklären, dass man gegen den Hass, egal von welcher Seite, und seine Folgen vorgehen muss. Die Opfer seien zu schützen, egal welcher ethnischen Gruppe sie angehören, genauso wie die Täter nach Recht und Gesetz zu verurteilen sind.

Quelle: Pester Lloyd
Stand: 23.02.2012