Budapester erinnern an Roma-Morde

Mehrere hundert Menschen haben in Budapest der Ermordung von sechs Roma durch Rechtsextremisten in den Jahren 2008 und 2009 gedacht. Die Teilnehmer sprachen am Donnerstagabend auf dem Matyas-Platz Gebete und entzündeten Kerzen. Zu dem Gedenken hatten Roma-Organisationen und eine Initiative im Internet aufgerufen.

Am 23. Februar 2009 hatten die Attentäter das Haus einer Roma-Familie in der Gemeinde Tatarszentgyörgy, 50 Kilometer südlich von Budapest, mit Brandsätzen angegriffen und auf die fliehenden Bewohner geschossen. Dabei töteten sie den Vater und seinen fünfjährigen Sohn. Der Anschlag war Teil einer Serie von rassistisch motivierten Morden, denen an verschiedenen Orten Ungarns weitere vier Roma zum Opfer fielen.

Die Redner auf der Veranstaltung kritisierten das mangelnde Mitgefühl in der Bevölkerung und die anhaltende Diskriminierung der Roma. Hochrangige Politiker waren nicht anwesend. Die vier mutmaßlichen Attentäter, die der rechtsextremen Szene angehörten, wurden im August 2009 verhaftet. Sie stehen derzeit wegen der Morde vor Gericht.

Quelle: Europe Online Magazine
Stand: 23.02.2012