Straßburg (dpa) – Die rumänische Regierung muss drei Roma, die von Polizisten schwer verletzt worden waren, insgesamt 150 000 Euro Schmerzensgeld zahlen. 130 000 Euro sprach der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) am Dienstag in Straßburg einem zur Tatzeit 19-Jährigen zu, den ein Polizist bei einer Verfolgungsjagd 2000 in Bukarest mit einem Kopfschuss schwer verletzt hatte. Der junge Mann blieb nach seiner Genesung halb gelähmt. Den zwei weiteren Roma, Zeugen des Vorfalls, sprach der Gerichtshof wegen menschenunwürdiger Behandlung auf der Polizeiwache zusammen 20 000 Euro zu. Nach Darstellung der rumänischen Regierung hatte der Polizist in Notwehr gehandelt, weil der junge Roma ihn mit einem Messer bedroht hatte. Die Richter befanden, dass der Polizist unnötige Gewalt angewendet habe.
Quelle: Europe Online Magazine
Stand: 28.02.2011