Drei Roma-Schwestern in brennendem Wohnmobil umgekommen

Drei Roma-Schwestern im Alter von 20, acht und vier Jahren sind in der Nacht auf Mittwoch in einem Wohnmobil in Rom bei lebendigem Leib verbrannt. Acht weitere Geschwister und die Eltern, die ebenfalls in einem Außenbezirk der Stadt in dem Wohnwagen lebten, konnten sich retten, berichteten italienische Medien. Die Polizei schließt Brandstiftung und eine Racheaktion nicht aus.

Die Familie, die sich schon seit längerer Zeit in der Gegend aufgehalten habe, sei öfters bedroht worden. „Es war wie eine Bombe“, berichteten Zeugen nach dem Brand. Die Polizei prüft Aufnahmen von Überwachungsanlagen in der Gegend. Das Wohnmobil war seit längerer Zeit auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums geparkt. In der Nähe des Unglücksorts wurden ein Feuerzeug und Reste eines sogenannten Molotowcocktails, einer Brandflasche, gefunden.

Zeugen sagten aus, dass schon am vergangenen Freitag ein anderes Wohnmobil einer ebenfalls der ethnischen Minderheit angehörenden Familie in Brand gesetzt worden war. Die Beziehungen zwischen den Roma-Familien und den Anrainern des Peripherie-Viertels seien wegen wiederholter Einbrüche in der Gegend angespannt, berichteten italienische Medien. „Es ist wahrscheinlich, dass es sich um einen rassistischen Mord handelt“, sagte Marcello Zuinisi, Sprecher des Roma-Verbands „Nazione Rom“.

Quelle: Salzburger Nachrichten
Stand: 20.05.2017