Klausprüche und Beschimpfungen: Sido kritisiert Rassismus gegen Sinti

Als Kind muss Sido miterleben, wie seine Mutter wegen ihrer Herkunft beleidigt wird. Auch er selbst kämpft gegen Vorurteile. Nun mahnt er deshalb an: Die Deutschen müssten Menschen aus anderen Kulturen mehr entgegenkommen.

Der Rapper Sido fordert mehr Offenheit gegenüber Menschen aus anderen Kulturen. Er selbst und seine Familie seien wegen seiner Herkunft immer wieder angefeindet worden. So habe er als Kind miterlebt, wie seine Mutter beschimpft wurde, weil sie eine Sintiza ist. „Es war komplett offener Rassismus“, sagte Sido. „Als man älter wurde, gab es diese Klausprüche, man wurde in eine Schublade gesteckt“, erzählte Sido weiter. „Wir sind auch eine andere Kultur und haben uns so gut es ging angepasst. In Deutsch hatte ich zum Beispiel immer meine beste Note. Da habe ich aber gemerkt, dass man verlangt, dass man etwas tut, aber es kommt einem niemand entgegen.“ Diese Erfahrungen thematisiere er unter anderem in seinem Song „Enrico“. „Dieser Enrico ist wie ich aus einer Hochhausgegend und kann gut Gitarre spielen“, sagte der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Paul Würdig heißt. „Er weiß, das wird ihn irgendwann aus der Scheiße herausholen. Ein bisschen ist das auch meine Geschichte, aber auch Sozialkritik.“ „Ich will den Leuten sagen: Guckt, so etwas gibt es, wir dürfen diese Leute nicht vergessen“, forderte Sido. „Wenn wir wollen, dass sie sich integrieren, müssen wir ihnen auch entgegenkommen und die Türen aufmachen.“

Quelle: N-TV
Stand: 26.11.2013