Bookrelease, Vorträge und Diskussionen – Antiziganistische Zustände 2. Kritische Positionen gegen gewaltvolle Verhältnisse

Tagungshaus Alte Feuerwache, Axel-Springer-Straße 40-41, 10969 Berlin-Kreuzberg

[Beschreibung]

Vor kurzem ist der Sammelband „Antiziganistische Zustände 2: Kritische Positionen gegen gewaltvolle Verhältnisse“ erschienen. Mit dieser Veröffentlichungsveranstaltung wird das Buch ausführlich vorgestellt, darüber hinaus bietet sie die Möglichkeit, verschiedene Aspekte des aktuellen gesellschaftlichen Antiziganismus zu reflektieren. Zu Beginn werden die Herausgeber_innen das Konzept, den Blickwinkel, den
Kritikansatz sowie die politische Notwendigkeit des Sammelbandes erläutern. Im Anschluss finden drei parallele Workshopphasen statt, in denen (fast) alle Autor_innen ihre Buchbeiträge in Workshops oder
Inputvorträgen vorstellen und diskutieren.

Den Abschluss des Tages bildet eine Podiumsdiskussion mit externen Referent_innen, die sich noch einmal einer zentralen und bisher ungelösten Frage widmet, die im Rahmen der Erstellung des Sammelbandes erneut aufkam: Wer darf, wer sollte, wer kann Antiziganismuskritik
betreiben? Welche Position muss dabei denjenigen zukommen, die Antiziganismus erfahren? Welche Rolle sollten, können dabei jene einnehmen, die nicht von Antiziganismus betroffen sind?

Die Veranstaltung richtet sich an politisch Aktive, an
Multiplikator_innen wie Mitarbeiter_innen von NGOs, Beratungsstellen etc., an akademisch Arbeitende, sowie an eine interessierte Öffentlichkeit. Sie soll dazu beitragen, bestehende Debatten kritisch zu hinterfragen, ihnen eine neue Stoßrichtung oder Tiefe zu verleihen, sie zu verwerfen oder sie voran zu bringen. Die Veranstaltung will damit einen Beitrag zu einer kritischen Reflexion des Antiziganismus leisten.

Es ist geplant, während der Veranstaltung einen betreuten Raum für Kinder einzurichten. Zur Erleichterung der Planung wäre es hilfreich, bei entsprechendem Bedarf vorher kurz eine Mail an antiziganismuskritik@googlemail.com zu richten.

Die Räume sind barrierefrei zugänglich.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Informationen unter: facebook.com/ForumAntiziganismuskritik

PROGRAMM

14.15–15.00h
Begrüßung und Vorstellung des Projektes und des Kritikansatzes

15.00–16.45h Erste Workshop-Phase

Workshop A:

* Alexandra Bartels:
Antiziganismus benennen: Zur sprachlichen Diskriminierung durch das ›Zigeuner‹-Wort
* Markus End: Antiziganismus: Zur Verteidigung eines wissenschaftlichen Begriffs in kritischer Absicht

Workshop B:

* Tobias von Borcke:
Feldforschung: Betrachtungen zur neuesten Tsiganologie aus Leipzig
* Jana Gottschalk:
Intersektionale Diskriminierung zwischen nationaler
Biopolitik und supranationaler Rechtsprechung: Zu Zwangssterilisierungen an Romnja in Tschechien, Ungarn und der Slowakei

Workshop C:
* Anna Friedrich: »Ich bin Rotationseuropäer…« Strategien gegen Antiziganismus aus der Perspektive einer Selbstorganisation
* Amaro Drom e.V.:Soziale Arbeit von und mit Roma: Eine selbstkritische Reflexion der Arbeit innerhalb der Anlaufstelle für rumänische und bulgarische Roma bei Amaro Drom e.V.

17.15–19.00h Zweite Workshop-Phase

Workshop A:

* Benedikt Wolf: »Ohne Gott, ohne Vater, kein Teil der Gesellschaft«: Zur Virulenz des vormodernen Diskurses über die ›Athinganoi‹ im griechischen Antiziganismus
* Oliver Haag: »Was sind denn ›Nicht-Roma‹, wenn ich Sie fragen darf?« Eine Untersuchung zu Bildern von Oberwart

Workshop B:

* Andreas Koob: Antiziganistisches Terrain. Bürger_innen und Bürger_innenwehren im ungarischen Gyöngyöspata
* Agnes Krol: Antiziganismus als Regierungstechnik: Frankreich und Europa im Sommer 2010

Workshop C:

* Stephan Geelhaar, Ulrike Marz, Thomas Prenzel:»…und du wirst sehen, die Leute, die hier wohnen, werden aus den Fenstern schauen und Beifall klatschen.« Rostock-Lichtenhagen als antiziganistisches Pogrom und
konformistische Revolte

20.00–22.00h Podiumsdiskussion: Wer spricht in der Antiziganismusforschung?

Jacques Delfeld jun. (Leiter des Referats Beratung beim Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma)
Filiz Demirova (DER PARIA – Zeitschrift für Politik von unten)
Markus End (Forum Antiziganismuskritik)
Anna Friedrich (Forum Antiziganismuskritik)

Eine Veranstaltung des Forum Antiziganismuskritik in
Kooperation mit dem Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin. Die Veranstaltung wird realisiert u.a. mit Mitteln der deutschen Klassenlotterie.

Hinweis: Als Veranstalter_innen behalten wir uns vor, von unserem Hausrecht nach § 6 Versammlungsgesetz Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der
rechtsextremen oder rechtspopulistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, antiziganistische oder sonstige menschenverachtende
Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.