Slowakische Schule darf Roma-Schüler nicht getrennt unterrichten

Gericht: Verstoß gegen die Gleichbehandlung

Bratislava – Roma-Kinder in der Slowakei dürfen nicht getrennt von anderen Schülern unterrichtet werden. Das entschied ein Berufungsgericht im ostslowakischen Presov, wie Justizsprecher Michal Drimak am Freitag bestätigte. Die Trennung sei ein Verstoß gegen die Gleichbehandlung, urteilten die Richter.

Eine Grundschule hatte gegen das Verbot der Trennung von Roma und anderen Schülern geklagt. In der Schule werden den Angaben zufolge Roma-Schüler nicht nur in eigenen Klassen unterrichtet, sondern auch auf einem getrennten Gang untergebracht. Die Schulbehörden begründeten das Vorgehen mit „lernschwachen“ Kindern aus Roma-Familien.

Die Schule hat nun bis September 2013 Zeit, die Klassen neu zu ordnen. Laut dem Gerichtssprecher handelt es sich um eine der ersten Entscheidungen dieser Art in der Slowakei. In dem EU-Land leben schätzungsweise eine halbe Million Roma. Die Minderheit beklagt seit Jahren Benachteiligungen und Ausgrenzung.

Quelle: Der Standard
Stand: 02.11.2012