Anrainer in Marseille vertrieben Roma aus Lager und legten Feuer

Keine Festnahmen nach Vorfall in Südfrankreich

Bewohner eines Stadtteils von Marseille haben eine Gruppe von Roma aus ihrem Lager vertrieben und die Reste des Camps in Brand gesetzt. Polizisten rückten am Donnerstagabend an, um die rund 30 Anrainer und die Roma-Familien zu trennen, wie am Freitag aus Justizkreisen verlautete. Die Roma verließen das Lager schließlich mit ihren Wohnwagen und Autos. Später setzten Anrainer die Reste des Lagers in Brand. Zu Gewalttaten gegen Menschen sei es nicht gekommen, deswegen habe es auch keine Festnahmen gegeben, hieß es in den Justizkreisen.

Die Anrainer des Stadtteils Creneaux im Norden von Marseille hatten bereits im Vorfeld angedroht, die Roma zu vertreiben, sollten sie das Lager nicht verlassen. Sie hätten sich von den Roma „belästigt“ gefühlt, sagte die sozialistische Stadtteilbürgermeisterin und Senatorin Samia Ghali der Nachrichtenagentur AFP. Sie hätten den Roma vorgeworfen zu stehlen und die Gegend zu verschmutzen. Eine Roma-Vertreterin sagte AFP, sie sei „fassungslos“ über den Vorgang. Ihren Angaben zufolge lebten rund 35 Roma seit einigen Tagen in dem Lager.

In den vergangenen Wochen waren in Frankreich Hunderte Roma von der Polizei aus ihren Lagern vertrieben worden. Mit einer Zahlung in Höhe von 300 Euro sollen die Roma dazu bewegt werden, in ihre Herkunftsländer zurückzukehren. Das harte Vorgehen der sozialistischen Regierung stößt bei Roma-Vertretern und Menschenrechtsaktivisten wie auch bei einigen Sozialisten auf heftige Kritik. In Frankreich leben rund 15.000 Roma, die meisten von ihnen stammen aus Rumänien und Bulgarien.

Quelle: Der Standard
Stand: 28.09.2012

Rechtsextremisten-Angriff auf Roma-Dorf verhindert

Großaufgebot der Polizei greift ein

Ein Großaufgebot der slowakischen Polizei hat am Samstag einen geplanten Angriff von Rechtsextremisten auf eine Roma-Siedlung verhindert. Laut Medienberichten waren alle Zufahrtswege zu der Siedlung beim Dorf Krasnohorske Podhradie abgeriegelt. Der Rechtsextremistenführer Marian Kotleba und andere Verdächtige wurden schon vor der Anreise festgenommen.

Kotleba hatte vor mehreren Monaten Besitzanteile an Grundstücken erworben, auf denen eine illegale Roma-Siedlung steht. Für den Samstagnachmittag hatte er seine Anhänger über Internet zum Abreißen der Siedlung aufgerufen. Nach Schätzungen der Gemeinde leben bis zu 900 Angehörige der Roma-Minderheit in der Siedlung. Sinti und Roma machen rund zehn Prozent der Bevölkerung in der Slowakei aus.

Quelle: Der Standard
Stand: 29.09.2012