Slowakische Stadt baut Mauer gegen Roma-Siedlung

Bratislava. Die Stadt Vrutky im Norden der Slowakei will eine zwei Meter hohe Betonmauer bauen, um eine Siedlung der Roma-Minderheit von der Mehrheitsbevölkerung abzutrennen. Bürgermeister Miroslav Mazur begründete das Vorhaben mit den Beschwerden von Anwohnern, die sich immer stärker belästigt und bedroht fühlten. Die Polizei sei mit der „Problemsiedlung“ überfordert und selbst schon zum Ziel tätlicher Angriffe geworden. In den vier städtischen Wohnhäusern sind offiziell 212 Menschen gemeldet. Inoffiziell leben dort aber weit mehr Menschen. Trotz internationaler Kritik haben schon mehrere slowakische Gemeinden Mauern und Zäune gegen Roma-Siedlungen errichtet.

In der Slowakei lebt nach Schätzungen eine halbe Million Roma. Das 5,4 Millionen Einwohner zählende Land hat damit gemeinsam mit Rumänien den höchsten Roma-Anteil. Die Hälfte der Roma wohnt in ärmlichen Hüttensiedlungen. Die Bewohner haben meist keine Aussicht auf eine geregelte Arbeit. Sie leben fast ausschließlich von staatlichen Sozialleistungen, aber auch von Kleinkriminalität.(dpa)

Quelle: Hamburger Abendblatt
Stand: 24.05.2011