Gedenken an Milos – Die Demonstration

Trotz massiver Mobilisierung durch Infotische, dem Verteilen von 3000
Flugblättern und Mailkontakt bis hin zu Parteien ließen sich zur
angekündigten Demonstration an diesem Samstag nicht viel mehr als 50
Leute mobilisieren, was bei diesem brisantem Thema auf großes
Unverständnis der Demonstranten_innen stieß. Die Polizei als Hüter der
rassistischen kleinbürgerlichen Syker Ordnung war nicht gewillt eine
reibungslose Demonstration geschehen zu lassen, sondern versuchte alle
Möglichkeiten auszuschöpfen um die Demo zu behindern. So versuchte die
Staatsgewalt ein Verbot des Lautsprecherwagens durchzusetzen, da laut
Demoauflagen dieser erst bei einer Personenanzahl von 50 erlaubt sei.
Nach penibelem Zählen und Feilschen, Auf-, Ab- und Aufbau des
Lautsprecherwagens und dem ersten Redebeitrag via Megafon wurde eine
neue Hürde aufgebaut.

Der nächste Streitpunkt mit der Polizei war die Demonstrationroute,
welche aufgrund der vorgeschrittenen Zeit nur noch die kürzere sein
sollte. Nachdem die Anzahl von 50 Personen erreicht war, gab es von
Seiten der Demonstrationsteilnehmer_innen keinen Diskussionenbedarf,
mensch startete einfach mit Musik vom Lautsprecherwagen die lange
Strecke durch die Innenstadt über die B6 zum Rathaus. Auf der Hälfte der
Demo wurde ein Redebeitrag der Bremer Gruppe Polypol gehalten.

Der Demonstrationszug musste in der Innenstadt feststellen, dass die
Polizei im Interesse des bürgerlichen Weltbildes gehandelt hatte. Eine
heile Welt, die nichts wissen und sehen will von
Menschenrechtsverletzungen. Solange es sie selber nicht betrifft,
schließen sie lieber die Fensterläden und gucken weg. Ob dieses
Verhalten auf Panikmache der Polizei oder Ignoranz zum Thema zurück zu
führen war, sei da hingestellt.
In solch einer Gesellschaft muss mensch sich nicht wundern, dass die
Flüchtlinge der Demo fernblieben, da die Angst vor bürgerlichen und
staatlichen Repressalien allgegenwertig ist.

Am Rathaus gab es noch ein abschließenden Redebeitrag.

Vielen Dank an die wenigen Syker und besonders an die Menschen, die aus
Hamburg und Bremen angereist sind.

Syke wach auf!

Quelle: gedenkenanmilos
Stand: 22.10.2011